Alibaba und die „27 Räuber“: Börsengang als legale Kapitalflucht-Aktion?
Der Alibaba Börsengang wird noch größer als erwartet! Der chinesische Onlinehändler hat das obere Ende der Preisspanne für seine Aktien wegen der großen Nachfrage auf 66 bis 68 Dollar angehoben. Jetzt könnte das Maximalvolumen des Alibaba-Börsengangs auf bis zu 25 Milliarden Dollar steigen (19,3 Milliarden Euro).
Die Euphorie ist groß und es wird wie wild berichtet über den größten Börsengang aller Zeiten. Doch kritische Experten-Stimmen haben bereits vom Kauf der Alibaba-Aktien abgeraten. Denn:
Im Zweifelsfall gehört China das ganze Geld…
Hinter dem Konzern steckt eine Riege aus gewieften Altkommunisten, in China „Prinzlinge“ genannt: Alibaba-Gründer Jack Ma und 27 „dem Unternehmen nahestehende Personen“. An der New York Stock Exchange gelang es ihnen, jene politische Linie durchzusetzen, mit der sie an der Hongkonger Börse abgeblitzt waren …
Hongkong fand Alibaba „zu undemokratisch“
Die Hongkonger Börse hatte den Börsengang abgelehnt, weil Alibaba ein spezielles Merkmal aufweist, wegen dem ein heiliges Prinzip der Hongkonger Börsianer hätte geändert werden müssen: Pro Anteil eine Stimme.
Alibaba bestand jedoch darauf, dass die Stimmen seiner „Senior Directors“ gewichtiger behandelt werden, als die der gewöhnlichen Aktionäre – sprich, dass die mächtigen Hintermänner ungestört die Konzernpolitik bestimmen können.
Einige Prinzlinge des kommunistischen Partei-Adels, die bei Alibaba mitmischen sind bekannt. Viele andere jedoch nicht.
Alibaba-Chef Jack Ma – Chinas linientreuer „Bill Gates“
Jack Ma (49), ein ehemaliger Englischlehrer und Touristenführer, der Alibaba im Jahr 1999 gründete, ist in China fraglos eine schillernde, wenn auch umstrittene Persönlichkeit: Er hat Kultstatus wie Steve Jobs und wirtschaftliches Gewicht á la Bill Gates. Ihm gehören 8,9 Prozent von Alibaba. Forbes schätzt sein Vermögen auf 8,4 Milliarden US-Dollar, was Ma zum fünftreichsten Mann Chinas macht. Sollte der Börsengang klappen, wird sich Mas Vermögen weiter vergrößern.
Umstritten ist Ma wegen seiner zur Schau getragenen Vaterlandsliebe und Linientreue, die so weit geht, dass er das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989 schon mal als „absolut korrekte Entscheidung“ bezeichnete.
Siehe: https://www.epochtimes.de/Chef-von-Online-Gigant-Alibaba-will-aus-China-auswandern-a1107630.html
[–Und das sind einige der „27 Räuber“–]
Groß wurde Alibaba durch B-to-B-Geschäfte kleinerer und mittelständischer Unternehmen, die vor allem von China als Exportland profitierten. Später kamen die anderen Sparten dazu, die Ebay und Amazone ähneln und für Privatkunden gedacht sind, wodurch die größten Online-Handelsplattform der Welt entstand.
Auch eine Expansion in die Film- und Unterhaltungsbranche ist laut Gerüchten geplant.
Richtig viel Geld verdient Alibaba über „Alipay“, das chinesische Paypal-Pendant, welches mittlerweile weltgrößter E-Payment-Anbieter ist. Hier werden täglich Geschäftsvorgänge im Wert von mehreren Milliarden Yuan abgewickelt. Doch seit Anfang 2014 gab es staatliche Maßnahmen, welche Alipay Einschränkungen für sein florierendes Geschäft auferlegten.
Siehe:„Die Schattenseiten des Internet-Giganten Alibaba“, dass Jack Ma und die Konzernspitze schon einmal Aktionäre über den Tisch gezogen haben: Im Jahr 2011 enteigneten sie still und heimlich die Aktionäre des Online-Payment-Anbieters Alipay an der Hongkonger Börse, in dem sie den Dienst diskret aus dem Unternehmen ausgliederten. Nicht mal der Großaktionär Yahoo wurde damals über diesen Schritt informiert und erst nach lautstarken Protesten und zähen Verhandlungen erhielt der US-Konzern eine Entschädigung in Form von Verwertungsrechten an Alipay.
Legale Kapitalflucht
Auf der anderen Seite ist der Mega-Börsengang ist für Chinas Prinzlinge auch die Chance, ihr Geld auf legalem Weg ins Ausland zu bringen. Alle Chinesen, die jetzt dicke Beteiligungen an Alibaba besitzen, können diese im Zuge des IPOs in den USA verkaufen. Dort erhalten sie dann für ihr chinesisches Vermögen auf legale Weise Dollars und sparen sich die Risiken, andere Kanäle der Kapitalflucht und Geldwäsche zu bemühen.
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