Air Asia QZ8501 vermisst: Diese Fakten erinnern ans Verschwinden von MH370
Kann das Zufall sein? Der Vorfall mit der Air Asia-Maschine QZ8501 ähnelt dramatisch dem Verschwinden des Flugzeugs MH 370.
Auf dem Weg von Surabaya nach Singapur verschwand das indonesische Flugzeug der Air Asia X gestern vom Radar, ohne dass der Pilot einen Notruf abgsetzt hatte. Fünf Minuten vor dem Verschwinden hatte Flug QZ8501 um Erlaubnis gebeten, den Kurs ändern zu dürfen. Die Piloten wollten von 9,75 Kilometer Höhe auf 11, 6 Kilometer Höhe steigen, um ein auf der Route liegendes Gewitter zu überfliegen. Dies sei ungewöhnlich, kommentierte Niki Lauda später, weil man eigentlich versucht Gewitter zu umfliegen. Fünf Minuten später, um 6:17 Uhr Ortszeit geschah etwas mit dem Flugzeug, das bisher ungeklärt ist.
Wieder wurde eine großangelegte Suchaktion eingeleitet, doch bisher gab es noch keine Nachricht, dass Trümmer der Maschine identifiziert worden seien. Heute hieß es, dass australische Flugzeuge Gegenstände im Meer geortet hätten – die Objekte wurden jedoch etwa 1.100 Kilometer entfernt gesichtet, also nicht im näheren Umfeld des Ortes, wo der letzte Funkspruch abgesetzt worden war. Die indonesischen Behörden veröffentlichten die Nachricht. Auch eine Ölspur wurde in dem Suchgebiet gesichtet, wo die Maschine mutmaßlich abgestürzt ist.
Wer war an Bord?
Wie der Tagesspiegel berichtete, waren nach Angaben der Fluggesellschaft 155 überwiegend aus Indonesien stammende Passagiere an Bord, darunter 17 Kinder. Je ein Reisender kam aus Großbritannien, Malaysia und Singapur, drei Personen aus Südkorea. 23 weitere Personen hatten den Flug zwar gebucht, aber dann doch nicht eingecheckt. Fünf der sechs Besatzungsmitglieder sind Indonesier, auch ein französischer Staatsbürger gehörte zur Crew. Die Piloten waren wie auch bei den vorhergehenden Unglücksflügen, erfahrene Flugkapitäne: Air Asia teilte mit, der Pilot habe 6.100 Flugstunden, der Kopilot 2.275 Flugstunden gehabt. Die letzte planmäßige Inspektion des Flugzeugs sei am 16. November durchgeführt worden.
Allianz muss zahlen
Der deutsche Versicherer Allianz ist genau wie bei Flug MH 370 und MH 17 der wichtigste Rückversicherer der vermissten Air Asia-Maschine. "Wir können bestätigen, dass Allianz Global Corporate & Speciality UK (AGCS) der Hauptversicherer für Luftkasko und Schadensersatz bei AirAsia ist", erklärte eine Firmensprecherin am Montag. AGCS ist auch Hauptversicherer für Malaysian Airlines, die in diesem Jahr zwei Maschinen verloren hat.
Laut Reuters dürfte das Flugzeugunglück die Allianz 100 Millionen Dollar kosten. Interessantes Detail: Beim Verschwinden des Fluges MH 370 hatte die Allianz ohne mit der Wimper zu zucken zehn Tage nach dem Verschwinden des Flugzeugs die Versicherungssumme ausbezahlt – zu einen Zeitpunkt, als offiziell niemand wusste, was mit dem Flugzeug geschehen war (von dem auch heute noch jede Spur fehlt). Dies machte vor allem Investigativ-Journalisten stutzig. Man darf gespannt sein, wie sich die Allianz im Fall der Air Asia-Maschine verhält.
Air Asia-Aktien brachen ein
Die Aktien der Air Asia verzeichneten am Montag Kursstürze um zeitweise fast 13 Prozent, bevor sie sich etwas erholten. Zuletzt notierten sie rund 8 Prozent tiefer, als vor dem Unglück.
Junge Airline mit neuen Flugzeugen
Den Airbus A320-200 hatte Air Asia X von einer deutschen Leasing-Gesellschaft geleast. Die Airline selbst ist sehr jung: Sie wurde im Jahr 2007 als Ableger der seit 1996 operierenden Air Asia gegründet und verfügte laut Wikipedia über 21 aktive Flugzeuge, die im Durschnitt nur 6,5 Jahre alt sind. Eine große Expansion war geplant: Insgesamt 99 Jets befinden sich in Bestellung. Erst am 15. Dezember hatte Air Asia X 2014 die Bestellung von 55 Airbus des Typs A330-900neo bekanntgegeben, die Airline will offizieller Launch-Partner des neuen Airbus-Modells sein.
CEO hat gute Beziehung zur USA
Der CEO von Air Asia X ist Azran Osman-Rani. Bevor er diesen Job antrat, war er unter anderem bei den US-amerikanischen Management-Beratern Mc Kinsey und Booz Allen Hamilton beschäftigt. Er studierte an der Stanford University und hat einen Master in Economics und einen Bachelor als Elektro-Ingenieur. Auch arbeitee Azran als Leiter des Business-Managements von Astro All Asia Networks, einem südostasiatischen Satelliten-Sender. (rf)
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