Der achte März: Internationaler Frauentag
WIESBADEN – Der größere Teil der Bevölkerung unseres Landes ist weiblich. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lebten Ende 200542,1 Millionen Mädchen und Frauen in Deutschland, das waren 51% der Bevölkerung. 8,0 Millionen Frauen und Mädchen waren jünger als 20 Jahre, 22,4 Millionen Frauen gehörten der mittleren Generation an, während 11,7 Millionen Frauen über 60 Jahre alt waren. In den älteren Geburtsjahrgängen haben Frauen eine deutliche Mehrheit: Von den Menschen ab 65 Jahren sind 59% Frauen, bei den 80-Jährigen und Älteren sind es sogar 72%.
Auch von den rund 7,3 Millionen Einwohnern Deutschlands mit ausländischer Staatsangehörigkeit war Ende 2005 fast die Hälfte (48%) weiblich. Der Frauenanteil bei in Deutschland lebenden Staatsbürgern aus Brasilien (75%), den Philippinen (80%) und Thailand (86%) war dabei besonders hoch, wie Daten des Ausländerzentralregisters (ARZ) zeigen.
Frauen als Mütter:
Rund 8,7 Millionen Mütter lebten 2005 in Deutschland mit Kindern unter 18 Jahren gemeinsam in einem Haushalt. 86% dieser Mütter hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, 14% einen ausländischen Pass. Deutsche Mütter mit minderjährigen Kindern waren im Schnitt mit 38,9 Jahren etwa drei Jahre älter als ausländische Mütter (36,1 Jahre).
Unterschiede gab es auch bei der Kinderzahl: Deutsche Mütter betreuten im Durchschnitt 1,6 Kinder unter 18 Jahren im Haushalt, bei den ausländischen Müttern waren es durchschnittlich 1,8 Kinder unter 18 Jahren. Während deutsche Mütter mit minderjährigen Kindern ihren überwiegenden Lebensunterhalt zu 55% durch eigene Erwerbs- oder Berufstätigkeit bestritten, lebten ausländische Mütter überwiegend vom Unterhalt durch Angehörige (53%).
Frauen auf dem Arbeitsmarkt:
Für Frauen wie auch für Männer hat sich die Arbeitsmarktsituation in Deutschland 2006 positiv entwickelt. Die Erwerbstätigenquote, also der Anteil Erwerbstätiger im Alter von 15 bis 64 Jahren an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe, lag im Jahresdurchschnitt 2006 insgesamt bei 68,8% und damit um 0,9 Prozentpunkte höher als im Durchschnitt des Vorjahres. Die Erwerbstätigenquote der Frauen stieg in diesem Zeitraum von 64,8% auf 65,6%. Somit wird die im Rahmen der sogenannten Lissabon-Strategie der Europäischen Union vereinbarte Zielgröße einer Frauenerwerbstätigenquote von 60% in Deutschland dauerhaft klar übertroffen. Die Frauenerwerbslosenquote als Anteil erwerbsloser Frauen an allen weiblichen Erwerbspersonen sank von 9,5% im Jahresdurchschnitt 2005 auf 8,4% im Jahr 2006.
Frauenverdienste:
Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten 2006 in Deutschland im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe durchschnittlich 2 587 Euro brutto im Monat; das sind 20% weniger als der Durchschnittsverdienst der Männer (3 234 Euro).
Ein wesentlicher Grund für den Verdienstunterschied dürfte sein, dass Frauen insgesamt seltener in höheren Positionen vertreten sind als Männer. So waren 2006 40% der männlichen Angestellten in Deutschland der Leistungsgruppe zugeordnet, die verantwortliche Tätigkeiten und besondere Erfahrungen voraussetzt. Unter den weiblichen Angestellten lag dieser Anteil jedoch nur bei 16%. Bei den Arbeitern waren 61% der Männer und nur 15% der Frauen als Fachkräfte tätig.
Frauen und Bildung:
Mädchen und junge Frauen haben ihren Bildungsstand in den vergangenen zehn Jahren weiter erhöht. In den weiterführenden Schulen waren im Schuljahr 2005/2006 insbesondere Mädchen in den Schularten überdurchschnittlich vertreten, die zu höheren Abschlüssen führen: In Gymnasien stellten sie mit 54% der Schüler die Mehrheit, in Freien Waldorfschulen betrug ihr Anteil 52%. Von 1996 bis 2005 ist der Anteil der Abiturientinnen bei den 25 bis 64 Jahre alten Frauen stark gestiegen. 1996 hatten 17% die Fachhochschul- oder Hochschulreife. Rund zehn Jahre später besaßen bereits 25% der Frauen diesen Abschluss.
Frauen und Gesundheit:
Im Jahr 2005 wurden nach vorläufigen Ergebnissen 9,1 Millionen Frauen in deutschen Krankenhäusern stationär behandelt. Das waren etwa 54% der insgesamt 17 Millionen Krankenhauspatientinnen und -patienten dieses Jahres. Der häufigste Grund für einen solchen Krankenhausaufenthalt der Frauen war eine Herzmuskelschwäche (165 000 Fälle). Der zweithäufigste Behandlungsanlass war Brustkrebs (153 000 Fälle), gefolgt von Gallensteinen (140 000 Fälle). Im Schnitt dauerte der Krankenhausaufenthalt der Patientinnen 8,7 Tage. Das Durchschnittsalter lag bei 53 Jahren (Männer: 51 Jahre).
Frauen und der Internationale Frauentag:
Alle Jahre wieder singen die Frauen in all ihren Sprachen das Lied „Brot und Rosen“. Das Lied stammt aus dem Jahre 1912, entstanden bei einem Streik von 14.000 Textilarbeiterinnen in Lawrence, USA. Der Streik richtet sich gegen die Hungerlöhne und die Kinderarbeit. Dieser Streik, in dem Frauen besonders entschieden für ihre Interessen kämpften, wurde durch zahlreiche Lieder berühmt, die sie auf den Demonstrationen, vor den Werkstoren und in der Stadt sangen. Das Gedicht „Brot und Rosen“ geht auf ein Transparent der Arbeiterinnen zurück auf dem stand „We want bread and roses, too“ Die Worte Brot und Rosen wurden zum Motto der amerikanischen und internationalen Frauenbewegung.
Weiter Informationen:
www.destatis.de
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion